Aus unserem Gemeindeleben

2024-09-22 - Tiere und Tänze

Ein Doppel-Konzert in der Michaeliskirche

Wer am 22. September in Diemarden in die Kirche gekommen ist (es waren viele angesichts des warmen Spätsommerabends), erlebte ein Doppelkonzert mit dem ersten Auftritt des Bläserensembles „Cinque Suoni“: Sabine Mariss (Klarinette), Beate Bode (Flöte), Nils Folchert (Oboe), Endre Toth (Horn) und Günter Bode (Fagott). Und mit dem wohlbekannten Vokalensemble „i dodici“, dessen Leiter (und gleichzeitig Tenorsänger) Tilmann Prautzsch durch ein buntes und unterhaltsames Programm führte, in dem allerlei Tiere die Hauptfiguren waren. Bienen, Schwäne, Vögel, hier vor allem der Kuckuck, der in zwei klangschönen und höchst vergnüglichen Beiträgen den Ton angab. Nämlich bei Jakob Regnart im 16. Jahrhundert, wo in einem Wettstreit zwischen Kuckuck und Nachtigall der Esel Schiedsrichter ist und ausgerechnet den Kuckuck zum Sieger erklärt. Eine witzige Satire auf die Anmaßung der Unbedarften. Und dann in der zeitgenössischen Vertonung des alten Volkslieds „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“. Großartig, wie der Chor die Spannweite meisterte zwischen geflüsterten, dennoch verständlichen Passagen und dem vollen Chorsatz. Sogar Elche hatten ihren Auftritt. In dem gleichnamigen Lied aus Ostpreußen wird geschildert, wie die Tiere in der Abenddämmerung sich am Strand sammeln und dann wieder im Nebel verschwinden „wie im hohen Tor der Ewigkeit“.

Eingebettet in die Gesangsblöcke waren drei Sätze des Bläserquintetts von August Klughardt (ein Spätromantiker, Zeitgenosse von Liszt und Wagner) und moderne Bearbeitungen alter Tanzsätze. Günter Bode erntete ungläubiges Gelächter, als er die Instrumente vorstellte und erklärte, hier habe man es mit einem Holzbläserquintett zu tun. Und das Horn? Sei natürlich aus Metall, werde aber in diese klassische Formation mit einbezogen, da alle anderen Instrumente tatsächlich Holzblasinstrumente seien. Und während das Horn, oft zusammen mit dem Fagott, eher für getragene, tiefe Klangfarben verantwortlich war, stimmten die helleren Instrumente, voran die Oboe, lebhaft wechselnde Klanggirlanden an, die in ihren Sprüngen munter, ja keck anmuteten. In der Zugabe, der begeisterter Applaus vorangegangen war, kamen Sing- und Bläserstimmen zusammen in der bewegenden Interpretation des Chorals „Bleib bei uns“ - Abendlied zu sechs Stimmen, von Josef Rheinberger. Wir kennen das Stück als Kanon aus unserem Gesangbuch (EG 483).

Ein schönes Konzert! Freunde selten zu hörender Instrumentalmusik wie auch Liebhaber vollendeter Vokalkunst haben einen inspirierenden Abend erlebt.

Frank-Michael Wohlers

Konfirmandenfahrt 2024

Am Donnerstagnachmittag sind die Konfirmanden und Konfirmandinnen aus Kerstlingerode, Klein Lengden, Diemarden Reinhausen und Bremke gemeinsam mit Pastorin Kettler und Pastor Gerdes und weiteren jugendlichen Betreuungspersonen mit dem Bus zur Burg Ludwigstein gefahren. Als wir angekommen sind, haben wir uns in unserem Gruppensaal getroffen. Schnell einigten wir uns auf eine passende Zimmerbelegung und schon konnten wir unsere Zimmer beziehen. Nach einem warmen Abendessen trafen wir uns im Gruppensaal und spielten ein lustiges Bewegungs- und Suchspiel, bei dem wir die Burg gleich besser kennenlernten. Das hat allen schon viel Spaß gemacht. Als wir damit fertig waren, haben wir uns Themen ausgesucht, über die wir am nächsten Tag sprechen wollten. Zur Auswahl standen die Themen Diskriminierung/Feindlichkeiten, queer leben und Freiheit. Meine Gruppe hat sich das Thema Diskriminierung/Feindlichkeiten ausgesucht. Am nächsten Tag haben wir in unserer Gruppe besprochen was es für Feindlichkeiten gibt. Dabei sprachen wir über z.B. Ausländerfeindlichkeit oder Feindlichkeiten gegenüber Schwulen. Ich fand es gut, weil es neue Denkimpulse setzte und das Verständnis für bestimmte Gruppen stärkte. Nach den Gesprächen hatten wir eine tolle Musizierstunde mit jemandem, der extra dafür angereist kam. Es haben alle begeistert mitgesungen. Einige dieser Lieder wurden dann auch im Vorstellungsgottesdienst am 10.03.2024 gesungen. Nach dem Mittagessen haben wir Rollen für einen Gerichtsprozess, der am nächsten Tag durchgeführt werden sollte, bekommen. In diesem Prozess sollte es darum gehen, ob Jesus verurteilt werden soll und ob die Todesstrafe angemessen wäre. Es wurden unter anderem Verteidiger, Zeugen und Ankläger als Rollen verteilt. Am Rest des Tages sollten wir uns auf die Rollen in dem Gerichtsprozess vorbereiten. Nach dem Abendessen trafen wir uns im Gruppensaal, wo wir Themen für den Bunten Abend bekamen. Eine Gruppe sollte ein Quiz vorbereiten, eine Gruppe sollte „Stille Post“ organisieren, es gab eine Karokegruppe und eine Gruppe, die ein Rollenspiel vorbereitete. Die Gruppen bereiteten an diesem Freitagabend den für Samstag geplanten „Bunten Abend“ vor. Am Samstagvormittag haben wir uns auf den Vorstellungsgottesdienst vorbereitet, der am darauffolgenden Wochenende stattfinden sollte. Dann gab es Mittagessen wie jeden Tag und danach war der Gerichtsprozess. Nach gründlicher Befragung aller Prozessbeteiligten kamen wir einstimmig zum Entschluss, dass Jesus nicht hätte gekreuzigt werden dürfen. Abends stand zum geselligen Abschluss endlich unser „Bunter Abend“, auf den wir alle gespannt gewartet hatten, auf dem Programm. Erst war die Quiz-Gruppe dran, danach die Gruppe, die ein Rollenspiel machte, dann die „Stille-Post“-Gruppe. Aber am meisten Spaß hatten wir beim Karaoke singen. Das fanden alle am schönsten, denn alle waren gut drauf und alle haben miteinander gesungen und das war für mich der schönste Abend der Konfifahrt. Der Sonntag war dann der Abreise-Tag. Alle haben vor dem Frühstück gepackt, weil wir nach dem Frühstück noch ein Abendmahl gefeiert haben. Danach haben wir noch Sachen besprochen. Frau Kettler sagte, dass das die schönste Konfirmandenfahrt war, die sie je hatte und Herr Gerdes konnte das nur bestätigen. Dann wurden die restlichen Sachen zusammen gepackt und wir haben auf den Bus gewartet. Im Bus haben wir Musik angemacht und wieder fröhlich zusammen gesungen.

Oskar Brüggemann
Quelle: hs
Friedentaube von Silvia Kruck

2023-11-05 Turmkonzert - zum Thema "Frieden"

Viertel vor sechs und nur auf der Empore neben der Orgel gibt es noch kleine Lücken, dann ist auch dort alles besetzt. Christoph Chmielus und Gerhard Sardemann begrüßen das volle Haus und staunen: Viel mehr Betrieb als zu Weihnachten! Man spürt, wie sehr sich alle darauf freuen, nach der langen Corona-Pause endlich wieder ein Turmkonzert zu erleben.

Mit Leonard Cohen’s „Halleluja“ bringt Pizzicato gleich einen Klassiker, dessen Refrain mit seiner absteigenden Tonfolge ein richtiger Ohrwurm ist. Sehr schöner Einstand! Der folgende Shanty mit seinem Wechsel aus dem Solo der drei Strophensänger und dem vollen Chor ist besonders kraftvoll durch den gleichmäßigen Trommelschlag, der das ganze Stück begleitet. 

Der Kindersingkreis stellt drei Lieder vor, zwei davon – eines zum Herbst, das andere über die Kraft der Musik – haben sie selbst komponiert. Ein ganz liebenswerter Vortrag. Charmant, selbstbewusst und auch witzig, wenn eine kleine Tröte passgenau zum Liedtext erklingt. Katharina Gintarra begleitet die Kids auf der Gitarre und auch beim Gesang, aber sie machen den Eindruck: Das hätten wir auch so geschafft. Prasselnder Applaus für diesen mutigen Auftritt!

Rein instrumental geht es weiter, die Flötengruppe spielt Stücke aus der dritten Orchestersuite von Bach und einen wunderbaren Satz von Samuel Scheidt. Der Tonumfang der verschiedenen Flöten von Sopran bis Alt sorgt für einen warmen, fast orchestralen Klang. Eine herrliche Kammermusik für Holzbläser. Man vergisst, dass dies eigentlich Kompositionen für andere Instrumente sind.

Der Männergesangverein schließt sich an mit zwei Liedern, die beide das Wort „Frieden“ im Titel tragen: "Friede kann überall wohnen, wenn nur unser Herz ist dabei", heißt es in einem der Verse. Das sind bewegende, getragene Stücke, die uns nachdenklich stimmen angesichts dessen, was täglich aus der Ukraine oder vom östlichen Mittelmeer zu uns dringt. 

Nun begrüßen wir Gäste, die „übern Berg“ gekommen sind: Zum ersten Mal beim Turmkonzert ist der Gesangverein Reinhausen dabei. Er startet mit einer schmissigen Version von Mozarts „Kleiner Nachtmusik“, gefolgt von einer Händel-Arie aus der Oper „Rinaldo“, die man gleich mitsummt, weil sie ein wahrer Ohrwurm ist. Nach dem schönen Abendsegen von Humperdinck (aus „Hänsel und Gretel“) hat schließlich der Kirchenchor Diemarden seinen Auftritt. Er hat Lieder von Komponisten der Gegenwart ausgesucht, „Be a blessing“, die Bearbeitung eines melodieschönen Orgelstücks für Chor, und den starken Gospel „Take my life“, eine Art Gebet, das um Erneuerung bittet und sehr emotional ist.

Das nächste Stück singen unser Kirchenchor und die Reinhäuser gemeinsam. Gerade so eben reicht der Platz für beide Chöre im Altarraum. „Wir sind Menschen einer Erde“ hören wir, und besonders eindrucksvoll sind die dringenden Bitten um Frieden, die nicht gesungen, sondern von einem der Sänger laut gerufen werden. Ein bewegendes Lied mit einem kraftvollen Friedensappell. Den gibt es auch im allerletzten Stück, dem Kanon „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden), den Chöre und Gemeinde gemeinsam anstimmen - großer, klangschöner Abschluss eines tollen Konzerts. Danke an alle, die es ermöglicht haben!

Frank-Michael Wohlers

2023-09-08 - Pfiffige Fische - ein Nachmittag mit Ponys

Quelle: Kettler
Puh, ist es heiß als wir uns am Mini-Bolzplatz treffen. Aber die Kinder haben Getränke in ihren kleinen Rucksäcken dabei.
Und ja, Elisabeth Kinkelbur führt uns schon einen längeren Weg zu ihren beiden Ponys. Erst am Dorfgarten vorbei und dann immer noch weiter bergauf. Endlich: Pferde in Sicht! Leider nicht die beiden Islandponys. Aber endlich treffen wir auf Mauski und  Skygi, die beiden gar nicht so kleinen dunklen Isländer.
Elisabeth Kinkelbur holt sie von der Weide und die Kinder machen sich gleich ans Putzen, Hufekratzen, Streicheln und Füttern der freundlichen Tiere.
Aber eins der Fischlein will lieber aus sicherem Abstand zuschauen und auch nicht reiten. Kein Problem.
Endlich sind Mauski und Skygi vorbereitet fürs Reiten. Die ersten beiden Kinder dürfen aufsitzen und sich an den Haltegriffen festhalten, die ein Ledergurt ihnen anbietet, der ganz um die Körper der Ponys herum angebracht ist. Am Kopf der Tiere befestigt ist rechts und links je ein Gurt, an dem zwei Kids die Ponys während des Reitens führen dürfen.
Alle Jungen und Mädchen kommen an die Reihe und plötzlich will auch unser ängstliches Fischlein aufsitzen. Wir werden immer größer! Jeden Tag ein Stück!
Ein bisschen verspätet, aber glücklich treffen wir alle wieder am Startpunkt ein, wo schon die Eltern warten.
Herzlichen Dank an Elisabeth Kinkelbur und auch die Unterstützung durch die Konfis Ida und Luca Malou!

 
Julia Kettler
Heidi Sardemann

2023 - Einschulungsgottesdienst in Diemarden

Quelle: Pichotka
Gerade hat sich die Pastorin noch über die Mauer  gewundert, die da plötzlich vor dem Altar stand, da ertönte eine Melodie, die den 18 Einschulungskindern in der ersten Reihe irgendwie bekannt vorkam. Und dann hüpfte schon Pippi Langstrumpf durch die Kirche! "was machst du denn beim Einschulungsgottesdienst Pippi? Kommst du auch in dei Schule?" Aber klar doch!  Und was man da alles lernt, das konnte Tommi gleich zeigen: er konnte nämlich den Mutmachspruch schon lesen, den die Kinder mit auf den Weg bekommen haben: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen! Mit einem Segen konnten die fröhlichen Schulkindern dann durch ein Spalier vor der Kirche  weiterziehen zur Schule: Alles Gute Euch ABC-Schützen! 

Walking with families - ein Wandertag von den Kirchengemeinden in Gleichen

Kaum zu glauben, dass sich bei 34 Grad Hochsommer tatsächlich 36 Kinder, Eltern und Großeltern aufgemacht haben, um an einem Sonntagnachmittag gemeinsam von Gelliehausen nach Wöllmarshausen zu spazieren. Und – zugegebenermaßen – so ganz leicht hat die Hitze es der Reisegesellschaft wirklich nicht gemacht. Doch zwischendurch konnten Klein und Groß die Füße im kalten Bachlauf kühlen, manch eine(r) lernte neue Winkel der Gemeinde kennen und auf den letzten Metern ertönte der Kanon vom „Gleichner Teufli“, den Pastorin Julia Kettler der Reisegesellschaft mit recht viel Geduld beigebracht hatte, sogar nahezu erkennbar. Hitze hin oder her – die Landschaft in der Gemeinde Gleichen ist immer wieder entzückend und im Anschluss hat der erfrischende Sprung in den Schwimmteich von Andre Geisthardt die Wanderer für ihre Strapazen mehr als entschädigt. Allerspätestens bei Limo, Eis und Würstchen dachte sowieso kein Kind mehr ans Wandern und so bleibt die Erinnerung an einen herrlichen Nachmittag mit neuen, schönen Bekanntschaften in wundervoller Umgebung. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen bei der nächsten Wanderung im Herbst und danken Pastorin Julia Kettler sehr herzlich für ihre Begleitung an diesem Tag. Ein großer Dank geht auch an Julia Sohn und Andre Geisthardt, die die Planung der Reiseroute und die Organisation des Nachmittags übernommen haben!

2023-05-29 Kirche kommt zusammen - Pfingsten in Bremke

Quelle: gsa
Die Waldbühne im Sonnenschein
 „Kirche kommt zusammen“, unter diesem Motto stand der wunderbare Gottesdienst, den wir am Pfingstmontag auf der Waldbühne in Bremke feiern konnten. Mit Witz und Humor lief alles ab. Schon die Vorstellung der beteiligten Pastoren und einer Pastorin durch Julia Kettler machte Freude: Da kommt die schwarze Wolke, kommentierte sie, als sich die Gruppe, natürlich alle im Talar, auf den Weg zur Bühne machte. Die Predigt hielt Pastor Opitz, aber nicht allein: Ein kleiner weißer Geist, den er auf dem rechten Arm balancierte und dem er, wie ein perfekter Bauchredner, eine quäkend helle Stimme verlieh, war der Stichwortgeber. Thema war unsere Angst, speziell die Angst vor der Regionalisierung, dem drohenden Verlust von Kirchen und Gemeindehäusern. Ihr Kleingeister, rief der Geist, ihr fürchtet um eure Häuser, aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Gott werde seine Kirche nicht verkommen lassen, also werdet auch ihr nicht kleinmütig sein, sondern miteinander daran arbeiten, dass die Aufgaben gelöst werden, die sich der Region nun stellen. 

Wer wollte, konnte danach etwas, das ihm persönlich Angst macht, auf ein buntes Blatt schreiben, daraus einen Papierflieger falten und diesen in die Luft befördern. Da wurde aus dem Gottesdienst ein richtiges Happening mit all den Startern und Fängern der kleinen Flieger. Hinten auf der Bühne saß in weitem Bogen der Posaunenchor Gelliehausen und sorgte mit seinem Breitwandsound – allein die Tuba war ein Erlebnis – für kraftvolle und klangschöne Liedbegleitung. 

Ein Gottesdienst, der in Erinnerung bleibt wegen seiner fröhlichen Zuversicht und der Gewissheit, dass wir die Herausforderungen, die vor uns liegen, alle miteinander gut bewältigen werden.

Frank-Michael Wohlers 

2023-05-18 Himmelfahrtsgottesdienst am kleinen Knüll

 Bei frischen Temperaturen und schönstem Sonnenschein trafen wir uns zum gemeinsamen Gottesdienst zwischen Diemarden und Reinhausen. Nach einem gemeinsamen Beginn teilten sich die Gottesdienstbesucher in vier Gruppen auf und erlebten an verschiedenen Orten die Lesung, die Predigt, beteten einen Psalm und konnten Fürbitten auf Wolken in den Himmel schicken. Auf den Wegen gab es auch immer Zeit, ein wenig zu plaudern. Und mit einem "geh aus mein Herz und suche Freud" machten wird uns auf den Heimweg. Schön war es wieder! 

Fällt das Brot vom Himmel?! Himmlische Brotzeit in der Kinderkirche

Brot, das vom Himmel fällt !? Manna !?
 
Ja ja, die Pfiffigen Fische konnten es mit eigenen Augen erleben. Frau Kettler ließ es ganz kleine Gold-Brot-Kügelchen regnen, die unsere Kleinen dann in Walnuss-Schalen-Körbchen einsammeln durften.
Brot! Wo kommt es eigentlich her? Und Apfelsaft und Schokolade? Wo kommt das eigentlich alles her?
Die Fischlein wuselten auf dem gelben Samttuch umher und puzzelten die Bilder der Produktionsabläufe dieser  Lebensmittel zusammen.
Und dann lernten sie Wuse kennen; Wuse die Essensretterin. Die Essensretterin? Was ist das denn?
Lassen Sie es sich von den Kindern erzählen ,wie Wuse Essen rettet! Zum Beispiel macht sie aus altem Brot leckere Brotchips.
Und Frau Scheller rettete auch gerade Essen. Sehr trockenes Brot. Ganz mit ihren Händen und  in der Küche.
So knetete und kochte sie aus altem Brot einen dicken Serviettenknödel. Klar durften die Kinder auch mal kneten. Aber genauso spannend war dann am Schluss auch das Knödel-Essen: ein Teller und noch einer...

Stationengottesdienst zu Weihnachten

bei schönstem Sonnenschein und mildem Wetter machten sich am heilig Abend um 15 Uhr wieder sechs Gruppen auf den Rundweg durch Diemarden, um miteinander die Weihnachtsgeschichte zu erleben. Mit dabei waren in jeder Gruppe zwei Kinder aus Bethlehem, die  herauszufinden versuchten, warum denn eigentlich # so viele Engel unterwegs sind und ständig kichern, und warum das kleine Baby im Stall von Bethlehem mal Gotteskind und mal Königskind genannt wird. An den sechs verschiedenen Stationen gab es manchmal etwas zu entdecken (wie z.B. an unserer lebensgroßen Krippe hinter der Kirche), oder auch zu singen und zu hören: Vier Musiker waren diesmal mit dabei, die auf den Höfen oder aus dem Haus heraus musikalische Weihnachtsstimmung verbreitet haben. und manchmal gab es sogar ein kleines Erinnerungsstück für jede Familie, das etwas mit der Weihnachtsgeschichte zu tun hatte. Vielen Dank allen, die es wieder möglich gemacht haben, diesen besonderen Gottesdienst auf die Beine zu stellen! 

27. November 2022 - 1. Advent im Schafstall

Draußen brutzelt die Bratwurst, drinnen wehen uns Düfte von Glühwein, heißem Apfelmost aus Diemardener Äpfeln und Tannengrün an: Es ist wieder Adventsmarkt im Schafstall! Unterm warmen Glühbirnenlicht der alten Kronleuchter liegen an vielen Ständen Dinge aus, die auf jedem Gabentisch ein Glanzstück wären: Keramikfiguren, die man auf Zaunpfähle setzen kann, niedliche kleine Lederschuhe für die Jüngsten, Schals, Handschuhe, Fotobücher, Christstollen und vieles mehr – alles selbstgemacht mit liebevollem Einsatz. Und ein stattlicher Weihnachtsbaum steht da, schön geschmückt und geschmackvoll mit Lichtern besetzt. 

Um elf Uhr eröffnet der Markt mit einem Gottesdienst, den Pastorin Kettler mit uns feiert. Wer nicht pünktlich ist, hat es schwer, noch einen Platz zu finden, so groß ist der Zuspruch. Der Kirchenchor kann leider nicht dabei sein, Corona hat sich bei einigen der Sängerinnen und Sängern breitgemacht und ihren Auftritt verhindert. Das gleichen wir aus, indem wir kraftvoll das wunderbare „Tochter Zion“ anstimmen und auch den Kanon „Seht die gute Zeit ist nah“ zweistimmig erklingen lassen. Mit einem kurzen Stück von Bach, das Wolfgang Meder markant interpretiert, schließt der Gottesdienst. Die weltlichen Genüsse, die nun auf uns warten, werden wohl am auffälligsten von dem meterlangen Kuchenbuffet repräsentiert. Jedes der süßen Kunstwerke ist ein Produkt aus privaten Diemardener Küchen und Backstuben. Viele greifen an Ort und Stelle zu, andere tragen unter Alufolie halbe Torten davon, um später mit der Familie Kaffee und Kuchen zuhause zu genießen. 

 Bis zum Abend herrscht lebhaftes Treiben auf dem Markt. In der Dämmerung sind draußen noch viele Besucher bei Bratwurst und Bier versammelt, um sich auszutauschen über dies und das, was es so Neues gibt im Dorf und drumherum. Und sollte uns Corona nicht wieder einen Strich durch die Rechnung machen: Wir freuen uns auf nächstes Jahr und kommen alle wieder.

Frank-Michael Wohlers

27. August 2022 Einschulungs-Gottesdienst

So viele neue Schulkinder, und sie haben alle ihre Familien mitgebracht!  Auch wenn die Natur und wir alle den Regen sooo dringend benötigen: wir waren  froh, dass es einigermaßen trocken blieb - denn in die Kirche hätten gar nicht alle hineingepasst. Wir haben einen fröhlichen Gottesdienst mit viel Gesang gefeiert. Die Handpuppen Tobi und Paula haben uns ganz wunderbar mit ihren Zahlenspielen zu den wirklich wichtigen (und letztlich nicht zu zählenden) Dingen geführt. Oder kann man etwa zählen, wie lieb wir uns haben? Am Ende ging es mit einem Segen für die Schulkinder und einem kleinen Einschulungstütchen weiter zur Einschulungsfeier der Grundschule. Vielen, vielen Dank an alle fleißigen Hände und alle, die den Gottesdienst mitgestaltet haben! 

07. August 2022 - Sommergottesdienst

Auf dem alten Friedhof - unserer Oase:

„Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide“. Wie für den alten Friedhof in Diemarden geschrieben. Und wie für unseren Kirchenchor geschrieben, der den Gemeindegesang fröhlich unterstützt und ergänzt hat.
„Gib dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe.“
Welche Glaubensfrüchte brauchen wir denn in diesem Sommer 2022 besonders?
Natürlich vor allem Frieden!! Frieden in der Ukraine. Frieden in Syrien. Frieden in Afghanistan. Pastorin Kettler predigt über einen Text aus dem Buch Jesaja. Der stammt aus dem 8. Jahrhundert vor Christi Geburt. Aber wie aktuell ist die Vision vom friedlichen Leben ganz ohne Krieg: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ Bewegend auch, was Julia Kettler uns von dem israelischen Schriftsteller David Grossman berichtet. Obwohl er 2006 seinen Sohn verloren hat im zweiten Libanonkrieg, engagiert er sich unablässig für den Frieden in seinem Land und für friedliche Koexistenz mit dem vermeintlichen Feind. Im Alltag sei das Zusammenleben von Juden, Christen, Palästinensern und anderen gar kein so großes Problem. Es sind die Ideologien, die im Wege stehen. Dazu kommt die offenbare Unmöglichkeit, den Krieg als solchen zu ächten. Wir alle müssen unser Denken, unseren Sprachgebrauch ändern. Wie die Lied-Dichter schon vor Jahrhunderten wussten, sollen wir „mit unsrer kleinen Kraft suchen, was den Frieden schafft.“ Und natürlich dürfen wir nicht vergessen, Gott immer wieder um Frieden zu bitten. So endet der Gottesdienst auf dem alten Friedhof denn auch mit dem Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich Herr Gott zu unsern Zeiten“.

Heidi Sardemann
Frank-Michael Wohlers

19. Juni 2022 - Die Kirche klingt - ein Begegnungskonzert

Ein strahlender Sommernachmittag – soll man den in der Kirche verbringen? Aber unbedingt! Die Bänke sind voll, als uns Sabine Mariß kurz nach halb sechs zu diesem besonderen Konzert begrüßt – und selbst freudig überrascht ist, dass so viele gekommen sind. Die Idee heute: Menschen, die aus der Ukraine zu uns flüchten mussten, spielen gemeinsam mit Musikern aus Diemarden. Aus Kiew stammen die Pianistin Tetyana Bachul und ihre Tochter Maria, die Geige spielt (wir konnten beide vor einigen Wochen schon einmal in unserer Kirche hören). Sie eröffnen den Abend mit Volksliedern aus ihrer ukrainischen Heimat und mit zwei Sätzen des deutschen Barockkomponisten Georg Philipp Telemann – heiter, beschwingt, aber auch mit einem Hauch von Melancholie und Wehmut in den Volksstücken. Ein warmherziger, verheißungsvoller Beginn, dem zu Recht viel Applaus gespendet wird. 

Sabine Mariß und die Klarinette! Da darf man alles erwarten, was ihr Instrument an Klangfacetten zu bieten hat. Gemeinsam mit Tetyana Bachul spielt sie eine Klarinettensonate von Niels Gade, einem dänischen Komponisten der Spätromantik. Ein wunderbares, selten zu hörendes Stück mit allem, was das Herz begehrt – virtuos, mit schönen Kantilenen, durch und durch ein Genuss. Danach wird es exotisch. Auf der Bühne steht nun Karin Reilly, die uns mit fröhlichen Liedern und witzig-verschmitztem Vortrag nach Hawaii und Jamaika entführt. Sie begleitet ihren Gesang mit einer Ukulele, einer Art Mini-Gitarre mit hellem Klang. Und dabei kommen auch Filmfreunde auf ihre Kosten: Eins der Lieder stammt aus einem James-Bond-Film, in dem es Szenen untermalt, die auf Jamaika spielen.

Und nun: Vorhang auf für die Oboe von Nils Folchert. Wir hören Musik von Johann Nepomuk Hummel, einem Beethoven-Zeitgenossen, für Oboe und Klavier. Im Original: Für Oboe und Orchester. Hier läuft Tetyana Bachul zu großer Form auf, denn ihr Klavierspiel muss versuchen, all das wiederzugeben, was eigentlich dem Orchester anvertraut ist. Das gelingt ihr bravourös. Auch Folchert ist mit ansteckender Begeisterung bei der Sache. Einmal freut er sich sichtlich, als ihm ein offenbar schwieriger hoher Ton makellos gelingt. Ein tolles Stück, hervorragend interpretiert. Dafür gibt es prasselnden Beifall. 

 Am Schluss steht die Bratschistin Oksana Labach, gebürtige Ukrainerin, die schon lange in Göttingen lebt, dem Göttinger Symphonieorchester angehört und an diesem Abend als charmante Dolmetscherin fungiert. Sie spielt, begleitet vom Klavier, zwei Stücke von Robert Schumann. Weiche, fließende Melodien, die mit dem etwas herben Klang ihres Instruments perfekt zusammenstimmen. Auch für diese Darbietung gibt es langen Applaus. Und noch lauter wird er, als sich alle Musikerinnen und Musiker noch einmal gemeinsam präsentieren und sich beim Publikum bedanken. Aber der Dank liegt ganz bei uns! Für die herrliche Musik und dann draußen, auf dem Thie, für die pikanten Häppchen, die viele fleißige ukrainische Helferinnen und Helfer zubereitet hatten.

Frank-Michael Wohlers

19. Juni 2022 - Familiengottesdienst mit Taufe

Es ist warm - fast schon heiß ist die Luft. Aber im Schatten der großen Bäume auf dem Alten Friedhof am Gänseberg in Diemarden und etwas gekühlt vom leichten bis kräftigen Wind lässt es sich hier gut aushalten. Es ist immer wieder ein sehr schöner Ort für Gottesdienste.
Thema heute: Das uralte Geheim-Symbol der Christen, der Fisch (griechisch: ιχθύς)! 
In einem Anspiel tauschen sich verschiedene Meeresbewohner aus, die zum ersten Mal im großen Meer schwimmen und Angst haben vor dem gefährlichen Monsterfisch. Die kleine Gruppe stellt schnell fest: "Einer allein - das ist nicht fein". Mit dieser Erkenntnis kann man mit den Gefahren im großen wilden Meer viel besser umgehen und die Angst bekämpfen. Der Monsterfisch entpuppt sich dann auch schnell als harmloser Pflanzenfresser und tritt der Gruppe bei. Pastorin Kettler beschreibt anschließend die Entstehung des Fisch-Symbols mit sehr anschaulichen Worten.
Die großen und kleinen Gottesdienstbesucher dürfen etwas später kleine Fische aus Papier bunt bemalen und auf einen großen Fisch aufkleben. Da bekommt man einen Eindruck von Vielfalt und den ungeheuren Möglichkeiten, die eine große Gruppe gegenüber Einzelgängern hat!
Dem kleinen Täufling gefällt die Begegnung mit dem Wasser bei dem warmen Wetter sichtlich gut. Mit fröhlichen Liedern im Kopf gehen wir nach Hause!

Einige Bildeindrücke:

26. Mai 2022 - Himmelfahrt auf dem Kleinen Knüll

Das Wetter zeigt sich wechselhaft - viele Wolken und ein wenig Sonne. Aber es ist für die über 40 Gottesdienstbesucher:innen sehr angenehm, draußen im Wald zu sein! Fleißige Helfer haben schon ein Kreuz am Feldrand aufgestellt. Es ist alles vorbereitet für den Stationengottesdienst an Himmelfahrt. Heute feiern wir, dass der auferstandene Jesus in den Himmel aufgenommen wurde. Das Thema der Lesung entstammt jedoch dem Buch Daniel im Alten Testament. Beschrieben wird dort ein apokalyptischer Traum Daniels, der in der freien Natur sehr gruselig anzuhören ist. In der Predigt kann Pastorin Kettler ihn dann aber richtig einordnen: Gott kann und wird allen Ungeheuern Einhalt gebieten! Er hat die absolute Macht. Er wird Jesus einst senden, um zu richten.
Gemeinsam gesungene Lieder runden diesen wunderschönen Gottesdienst ab: Komm' Herr, segne uns, dass wir uns nicht trennen.

April-Mai 2022 - Pflege des Alten Friedhofs

Quelle: gsa
Gemeinsam krauten macht wirklich Spaß!
Es ist wieder schön auf dem Alten Friedhof! Die Saison kann beginnen.
Dank vieler fleißiger Gärtner wurden die Büsche am Eingang beschnitten und der Kiesweg und das Rondell in der Mitte unseres kleinen Parks entkrautet. Und unsere Singvögel gaben ein wunderschönes Konzert dazu!
Vielen herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben!
Wir feierten das Osterfest in der von unserer Küsterin Astrid Teipel so schön mit vielen bunten Eiern geschmückten Kirche. Pastorin Kettler hielt die Predigt vom allerersten Ostermorgen, die Bilder in unsere Köpfe zauberte. Eine Geschichte von Frauen übrigens.
Wahrscheinlich tanzten unsere FFP2-Masken uns ein wenig auf den Nasen herum, denn wir durften so geschützt (!) endlich wieder singen. „Freut euch und singet, Halleluja !“
Unsere Pastorin hatte sich für die Zeit nach dem Gottesdienst noch etwas besonderes ausgedacht und vorbereitet: So konnten alle, die Lust auf einen Spaziergang hatten, sich auf den Fußweg zur Diemardener Warte machen. Für die Kinder gab es unterwegs natürlich auch das eine oder andere Ei zu finden.Es wurde eine kurzweilige Wanderung, immer wieder bereichert durch einen weiteren Teil der Ostergeschichte mit zugehöriger Aktion.
Man kam ins Gespräch und stellte fest, dass die Osterspaziergänger zum größten Teil gar keine Diemardener:innen waren, sondern Göttinger:innen. Sogar aus ganz verschiedenen Gemeinden. Sogar ökumenisch. Manche waren in unser Dorf gekommen, weil ihnen der Stationen-Gottesdienst am Heilig Abend schon so gut gefallen hatte. 
Motto: Die Diemardener machen bestimmt wieder was draußen.
Also: Weiter so!

Heidi Sardemann
Quelle: Rob van der Meijden ©pixaby

27. März. 2022 - Aus Liebe zum Leben

Ein strahlender Frühlingssonntag Ende März: Luft und Sonne genießen an diesem 27.3. oder um 17.00 Uhr in die Kirche gehen und einer musikalischen Lesung zuhören? Wer sich für Wort und Musik entschieden hat, hat es richtiggemacht. Denn nicht alle Tage kann man so bewegende und anrührende Texte erleben wie diejenigen, die Sabine Mariss für ihren Vortrag ausgewählt hat. Wir hören Geschichten von Rachel Naomi Remen, einer amerikanischen Ärztin, die seit Jahrzehnten an einer chronischen Erkrankung litt und deshalb ein besonders feines Gespür für Menschen hat, denen das Schicksal nicht sehr gewogen ist. Aber immer gibt es einen Ausweg, eine Lebenskraft, die sich anderen Quellen verdankt als unserer schlichten Alltagsvernunft. Und es werden dort Energien frei, wo wir bereit sind, den Weg nach innen zu gehen, um es mit einem Wort von Hermann Hesse zu sagen. Beispielhaft ist die Erzählung von dem jungen Mann, für dessen Knochenkrebs sein behandelnder Arzt eine Beinamputation als unausweichlich voraussagt. In der Gemeinde des Patienten bittet der Pfarrer seine kleine Gemeinde, für den Kranken zu beten, aufmerksam und regelmäßig. Sein Bein heilt. Als er dem Arzt am Telefon davon erzählt, legt der den Hörer einfach auf. In der Erzählung folgt dann der schöne Satz: Wenn wir nicht mehr bereit sind, uns zu wundern, müssen wir wohl den Hörer im Gespräch mit dem Leben auflegen.

In einer Erinnerung an ihren Großvater, einen Rabbi, spricht Rachel Naomi Remen von den starken Bildern, die sie auf immer mit ihm verbindet: Die Art, wie er bedächtig den Tee zubereitet, die Gewohnheit, ihn ungesüßt, aber über ein Stück Zucker in seinem Mund hinweg zu trinken, den Brauch, dazu Kerzen anzuzünden und den Segen für seine Enkelin zu spenden. Warum sie denn nicht auch einen Segen für sie gehabt habe, fragt die Autorin einmal ihre Mutter, nachdem der Großvater gestorben war. Ich habe dich täglich gesegnet, sagt sie da, aber ich habe es nicht laut getan, weil ich nicht die Weisheit meines Vaters hatte. 

Sabine Mariss liest diese Miniaturen so, als gebe es eine Partitur zu ihnen – ein Stück Vortragsmusik mit allem, was die emotionale Seite der Texte an Ausdruck erfordert. Es war ein Genuss, ihr dabei zuzuhören. Erst recht gilt das für die musikalischen Zwischenspiele, die genau auf den Gehalt des zuvor Gelesenen abgestimmt waren. Mariss spielt dabei auf der Klarinette, dem Wippkordeon (einer Art halbem Akkordeon), und sie arbeitet mit einer Elektronik, die ihr die Vervielfältigung ihrer eigenen Stimme ermöglicht, so dass sie gleichsam von ihrem eigenen Chor begleitet wird. Faszinierendes Beispiel und Ohrwurm, den man schwer loswird: Das Stück „A rege“ (Augenblick) der jüdischen Komponistin Beyle Schaechter-Gottesman, von der Mariss mehrere Stücke an diesem Nachmittag vorträgt. Und sie ermöglicht Tetiana Bachul, einer ukrainischen Pianistin, die hier in Diemarden Zuflucht gefunden hat, einen Auftritt vor Publikum. Gemeinsam spielen sie rumänische Volkstänze von Bela Bartok für Klarinette und Klavier und ein Klezmer-Stück aus dem Jahr 1923. 

Großer Applaus für eine gelungene Lesung. Oder für ein gelungenes Konzert? Beides stimmt. Wer nicht da war und sich überzeugen will, der erwerbe die inspirierende CD „Aus Liebe zum Leben“ mit Sabine Mariss. Die wunderbare Mischung aus Text und Klang funktioniert auch zu Hause.
 Frank-Michael Wohlers

12. März 2022 - Unglaubliche Hilfsbereitschaft!

Wir freuen uns als Kirchengemeinde sehr, dass wir in der momentanen Situation dem „Helferkreis Diemarden für Geflüchtete aus der Ukraine“ mit unseren Räumlichkeiten im Diemardener Gemeindehaus aushelfen können. Es tut einfach gut, zu erleben, wie viele junge Menschen hier im Dorf sich mit Verstand und Ideen daran machen, den Flüchtlingen das Ankommen bei uns so menschlich wie nur möglich zu gestalten. Ich finde, dafür dürfen wir an dieser Stelle allen Aktiven herzlich DANKE sagen. 
Inzwischen sind schon über 20 Menschen in Privathaushalten bei uns im Dorf untergebracht – weitestgehend durch Privatinitiative des Helferkreises. Die im Gmeindehaus eingegangenen Spenden helfen sehr, die Übergangszeit zu überbrücken. Hierfür stehen im übrigen auch Diakonische Mittel der Kirchengemeinde zur Verfügung. Bitte scheuen Sie sich nicht, Pastorin Kettler anzusprechen, wenn kurzfristig etwas benötigt wird.
Quelle: Gemeindebriefhelfer